Eine Woche im Zeichen der Sensibilisierung zu Früh- und Zwangsverheiratung

TERRE DES FEMMES und Berliner Polizei

Während der Sommerferien steigt das Risiko für SchülerInnen aus streng patriarchalischen Strukturen im Herkunftsland der Familie zwangsverheiratet zu werden. Die betroffenen Mädchen und jungen Frauen ahnen häufig schon, dass sie verheiratet werden sollen, reisen aber trotzdem mit, weil sie glauben, vor Ort immer noch „Nein“ sagen zu können. Leider ist dies häufig ein Irrtum und die Möglichkeiten nach Deutschland zurückzureisen sind sehr eingeschränkt. Daher ist es wichtig im Vorfeld zu sensibilisieren und aufzuklären. Zu diesem Anlass hat TERRE DES FEMMES zusammen mit der Berliner Polizei die sogenannte „Weiße Woche“ (in Anspielung auf ein zumeist weißes Hochzeitskleid) ins Leben gerufen.

Seit 2022 geht TERRE DES FEMMES gemeinsam mit der Berliner Polizei im Vorfeld der Sommerferien eine Woche lang an Schulen. In den letzten Jahren wurden damit jeweils mehr als 500 Schülerinnen und Schüler direkt erreicht.

Im Rahmen von kurzen Workshops wird über gesetzliche Regelungen in Deutschland aufgeklärt, mögliche Warnzeichen im Vorfeld thematisiert, Beratungsstellen vorgestellt und die lebenslangen Folgen von Früh- und Zwangsverheiratungen diskutiert. Die Berliner Polizei zeigt ihrerseits mögliche Hilfestellungen und Unterstützungsangebote auf.

Die Workshops richten sich dabei nicht nur an potenziell Bedrohte oder Betroffene – auch nicht-gefährdete Mädchen und Jungen können als MultiplikatorInnen einen wichtigen Beitrag zur Hilfestellung leisten. Denn die Kernbotschaft der „Weißen Woche“ lautet: „Hol dir so früh wie möglich Hilfe. Du bist nicht allein.“

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