Dokumentationsstelle

Literaturtipps zum Thema Frauenrechte

Der TERRE DES FEMMES-Jubiläumsrückblick: ein Fotoband zum 40.Geburtstag

Mit einer Gratulation von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

Berlin, 2021, 115 Seiten, 25 €. ISBN: 978-3-936823-31-8

40 Jahre TERRE DES FEMMES, 40 Jahre Einsatz für Frauenrechte! - wie kann diese ereignisreiche Zeit lebendig dargestellt werden? Die Antwort liegt nahe: Mit einem Fotoalbum, das jedes Jahr mit mindestens einem prägnanten Bild illustriert.

So blättern wir uns Jahr um Jahr durch die frauenbewegte Geschichte eines Vereins, der im Oktober 1981 von zehn Frauen in Hamburg offiziell aus der Taufe gehoben wurde und inzwischen zum basisdemokratischen Verein mit 2200 Mitfrauen und 3400 FörderInnen gewachsen ist.

Und wie in jedem sorgfältig zusammengestellten Album werden die abgebildeten Ereignisse datiert und in den richtigen Kontext gebracht.

Mit jedem Blatt, das wir umwenden, wird ein neuer Aspekt der Arbeit von TDF sichtbar.

Aus Schwarz-Weiß-Fotos blicken uns Frauen entgegen, die stolz vor dem TDF-Transparent sitzen, wir sehen Fotos von ersten TDF-Workshops, begleiten eine kleine Gruppe zur Weltfrauenkonferenz 1995 nach Peking. Wir sind bei den großen Ereignissen des Vereins dabei: Sei es der internationale Kongress 2001 in Berlin, der Umzug 2011 in die Hauptstadt oder das Symposium gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zum 8. März 2015 im Schloss Bellevue.

Immer wieder erleben wir Frauen in Aktion: 1988 treten TDF-Frauen zum 25. November in fantasievollen Kostümen am Stuttgarter Flughafen auf, um den internationalen Frauenhandel anzuprangern. 2003 organisiert TDF eine Demonstration, um auf den „Ehren“-Mord an einer jungen Kosovoalbanerin aufmerksam zu machen; 2019 ist TDF bei einer Kundgebung gegen Femizide vor dem Brandenburger Tor dabei.

Mit der Zeit mögen sich Kleidung und Transparente verändert haben, mögen die TDF-Projekte umfangreicher und internationaler geworden sein: Das Engagement für Frauenrechte ist ungebrochen.

MitstreiterInnen werden beim Durchblättern viele freudige Wiedererkennungsmomente erleben; für alle anderen ist der Band eine Einladung zum Mitmachen.

Der Band kann im TDF-Shop erworben werden

Dr. Farsana Soleimankehl-Hanke (Hrsg.): Killing the Good Girl

mit Illustrationen von Rania Azoury

Engelsdorferverlag, Leipzig 2020. 229 Seiten

Lieber den Spatz in der Hand oder die Taube auf dem Dach? In dem Buch „Killing the Good Girl” berichten elf Frauen authentisch in ausdrucksstark illustrierten Geschichten von ihrem Leben. Sie kommen aus Afghanistan, Amerika, der ehemaligen DDR, dem Libanon, Venezuela, Indien, England, China, Jordanien, dem Iran und wuchsen oftmals mit Migrationshintergrund auf. So unterschiedlich ihre Herkunft, ihre Religion und ihre Sozialisierung ist, gleichen sich ihre Schicksale doch auf erschreckende Art und Weise. Diskriminierung, Ehrenmord, Zwangsehe, Gewalt, Unterdrückung und Missbrauch sind der Alltag, in dem diese Frauen groß wurden. Autobiographisch erzählen sie von ihrem Weg in die Freiheit. Diesen Weg, mag er nun Feminismus, Emanzipation oder Me too Bewegung genannt werden, ging jede von ihnen allein. Das Schicksal hat sie nun zusammengeführt, damit sie ihre Stimmen gemeinsam in diesem Buch erheben können. Der Umstand, ihre Erlebnisse nicht unter ihrem echten Namen, sondern mit Pseudonymen veröffentlichen zu müssen, zeugt davon, welche Gefahren diese Frauen auf sich genommen haben, um ihre Worte in die Welt hinauszutragen.

Über die Autorin:

Dr. Soleimankehl HankeDr. Farsana Soleimankehl-Hanke wurde am 05.09.1977 als Tochter einer Lehrerin und eines Richters in Kabul/Afghanistan geboren. Mit etwa 5 Jahren musste sie mit ihrer Familie infolge des  sowjetischen Einmarsches in Afghanistan aus ihrem Geburtsland flüchten. Sie wuchs in Hamburg auf, wo sie sich nach ihrer juristischen Laufbahn als Rechtsanwältin mit den Schwerpunkten häusliche Gewalt gegen Frauen,  Familien- sowie Migrationsrecht niederließ. Geprägt durch ihre eigene Herkunft widmete sich Dr. Farsana Soleimankehl-Hanke dem Schutz der Rechte von Frauen. In Anbetracht der Rechtlosigkeit afghanischer Frauen in Afghanistan und im Exil unterstützte sie ihre Geschlechtsgenossinnen zunächst durch akademische Tätigkeiten. So beschäftigte sie sich beispielsweise im Rahmen ihrer Promotionsarbeit mit dem Grundsatz der Gleichberechtigung in den Verfassungen islamischer Staaten mit Schwerpunkt Afghanistan und machte so auf die eklatante Diskrepanz zwischen der Verfassungstheorie und der Lebenswirklichkeit in diesen Ländern aufmerksam. Auch durch Beiträge im afghanischen Fernsehen versucht sie nunmehr, für eine Verbesserung der Frauenrechte in Afghanistan zu sorgen. Durch ihr aktuelles Buch „Killing the Good Girl“ arbeitet sie patriarchalische Grundstrukturen auf, die Frauen weltweit stigmatisieren. Sie ist mittlerweile zweifache Mutter und als Rechtsanwältin in Berlin tätig.

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